Immer häufiger werden unbedarfte Anleger, die ihr Geld auf drängen von „Blutsaugern“ diverser Multi Level Marketing Systeme in Krypto Assets angelegt haben Opfer eines Betruges. Betrug mit sogenannten Kryptowährungen (weil sie meistens mit einer Kryptowährung wenig zu tun haben) folgen fast immer bestimmte Muster. Versprechungen wie der nächste Bitcoin oder wenn du Bitcoin verpasst hast ist das hier deine große Change.
Besonders häufig benutzte Betrugsmodelle lassen sich recht einfach identifizieren. Wir werden im Nachfolgenden die bekanntesten kurz darstellen.
Ponzi Scheme
Bei dieser Betrugsform werden Kundengelder in Form von Bitcoin, Ripple, Ethereum etc. unter Versprechung utopisch hoher Renditen und geringem Risiko eingesammelt. Gewinne werden häufig anfangs auch tatsächlich ausbezahlt, allerdings werden diese nicht durch den Verkauf eines bestimmten Assets erzielt. Stattdessen erhalten frühere Kunden Gewinnzahlungen aus den Geldern neuer Kunden. Sobald allerdings ein größerer Teil der Anleger auf einmal eine Auszahlung der Gewinne verlangt oder keine neuen Kunden hinzukommen, bricht das System zusammen.
Hans stößt im Internet auf eine Plattform, auf der ihm folgendes Angebot gemacht wird: Er soll dem Unternehmen zehn Bitcoins zur Veranlagung überlassen. Dafür wird ihm eine monatliche Rendite von 20 Prozent sowie zusätzlich eine tägliche Rendite von 0,2 Prozent versprochen. Nach einiger Zeit können diese Gewinne nicht mehr ausbezahlt werden, der Kontakt zu dem Unternehmen bricht ab und Hans. hat sein Investment verloren.
Exit Fraud & Pretend Hacker
Unter „Exit Fraud“ versteht man eine Betrugsmasche, bei der ein Unternehmen zunächst Gelder, zumeist über ein Initial Coin Offering, einsammelt und den Anschein eines aufrechten Geschäftsbetriebes erweckt. Nach einiger Zeit bricht allerdings jeglicher Kontakt ab, die Verantwortlichen sind zumeist nicht ausfindig zu machen und die Kundengelder verschwunden.
Bei „Pretend Hacker“ wird den Kunden vorgegeben, dass ein Hackangriff auf das Unternehmen stattfand und daher die Kundengelder/Krypto-Assets verloren seien. Daraufhin bricht zumeist auch jeglicher Kontakt zu dem Unternehmen ab und Anleger erleiden oft erhebliche Schäden.
Georg K.hat von dem bevorstehenden ICO eines Unternehmens erfahren, das eine neuartige virtuelle Währung auf dem Markt etablieren möchte. Die Gewinnversprechungen sind so hoch, dass Phillip R. investiert. Einige Zeit später, informiert das Unternehmen Phillip R. über einen Hackerangriff, bei dem sämtliche Gelder verloren gegangen seien. Daraufhin bricht der Kontakt ab und Phillip R. hat all sein Geld verloren.
Vortäuschen von Kursgewinnen
Über soziale Netzwerke werden Anleger auf Trading Plattformen für außerbörsliche Produkte (CFDs, binäre Optionen, Krypto-Assets…) gelockt. Das Versprechen: minimales Risiko, sowie eine Versicherung gegen einen Kapitalverlust, die ab einem gewissen Investment in Kraft tritt.
Die Plattformen werden mit einer eigens von den Betrügern entwickelten Software betrieben, die die Kurse beeinflusst und positiv dargestellt. Sobald Anleger investieren wächst ihr virtuelles Depot rasant an, „ Renditen“ werden aber nicht ausbezahlt. Investierte Gelder verschwinden häufig in einem Konstrukt aus Tarn- und Scheinfirmen.
All dies führt zum Totalverlust des einbezahlten Kapitals.
Sven wird in die Facebook-Gruppe „Profitgenerator“ eingeladen, die schnelles Geld verspricht. Dort wird eine Online Plattform beworben, die hohe Renditen bei minimalem Risiko verspricht. Und das Beste ist: Ab dem Investment von 10.000 Euro ist man sogar gegen Kapitalverlust versichert! Sven wollte zwar ursprünglich nur 5.000 Euro investieren, will aber nicht auf die Versicherung verzichten, also investiert er 10.000 Euro.
Nach den ersten Transaktionen steigt der Wert seines virtuellen Depots rasant an. Als er sich sein Guthaben ausbezahlen lassen will, wird er telefonisch unter Druck gesetzt dies nicht zu tun, sondern weiteres Geld zu investieren, was er dann auch macht.
Einige Wochen später liest er in den Medien von einem internationalen Cyber Trading Betrug. Eine der in den Medienberichten genannten Plattformen ist “Profitgenerator“. Sven erleidet einen finanziellen Totalverlust. Seine Gelder sind in einem Geldwäscherei Netzwerk aus Tarn und Scheinfirmen verschwunden.
Pump and Dump
Eine Gruppe von Personen kauft langsam große Mengen eines unbedeutenden Krypto Assets mit wenig Marktkapitalisierung auf. Danach werden durch gezielte Verbreitung von Falschinformationen über soziale Medien gutgläubige Investoren angelockt, woraufhin der Kurs steigt („Pump“). In Folge verkaufen die Betrüger alle ihre Coins und der Kurs bricht zusammen („Dump“). Die Mitglieder der Anfangsgruppe haben dadurch einen Gewinn erzielt, die gutgläubigen Investoren einen hohen Verlust.
Vor allem auf Telegram sind solche Pump und Dump Gruppen beliebt. Hier werden VIP Mitgliedschaften verkauft um Vorinformationen zu den bevorstehenden Pump zu erhalten. FINGER WEG!!!